Sonntag, 31. Mai 2015

Michel Cluizel, letzter Tag

Oh nein, nun ist es mir doch passiert, auf der Zielgeraden das Ziel verfehlt! Naja, ich hatte auch viel um die Ohren, aber das soll keine Entschuldigung sein, deswegen (und weil ich gleich wieder los muss) kommt in Windeseile der letzte Test!
Ein roter Sonntag mit der Michel Cluizel Plantation Mokaya Bio. Dabei handelt es sich um eine 66%ige Schokolade von einer mexikanischen Plantage. 



Das Täfelchen duftet leider kaum, wenn man es auspackt und nimmt man es in die Hand, scheint es sofort weg zu schmelzen (und da wir gerade in Berlin nichts haben, das man als echten "Sommer" oder Spätfrühling bezeichnen könnte, kann es auch nicht an einer zu warmen Außentemperatur liegen...). Dieser Effekt setzt sich auch im Mund fort und ehe man es sich versieht, ist man auch schon fertig mit der Mokaya Bio. Das geht fast so schnell, dass man manche Geschmacksnoten verpasst. Hauptsächlich schmecke ich Süße, dann eine leicht kakaobittere Note und den gewohnten, leicht fettigen Film. Das Geschmackserlebnis geht so schnell, wie es kommt, eine langfristige Erfahrung ist es nicht. Schade, denn so bleiben als Geschmacksnoten nur Süß und ein kleines bisschen fettiges Bitter.

Naja, ein wahres Geschmackswunder war leider unter diesen Täfelchen nicht zu finden. 
Ich habe mich dafür entschieden, eine abschließende Gesamtbeurteilung in einem separaten Beitrag einzustellen, der hoffentlich ganz bald folgt. Dafür möchte ich mich aber noch ein wenig wie versprochen über die unterschiedlichen Auszeichnungen für Schokolade schlau machen.

Freitag, 29. Mai 2015

Michel Cluizel Tag 4

So, ihr Lieben, ist heute ein blauer oder ein roter Tag? ;)
I feel blue, weil ich es gerade geschafft habe, mich irgendwo in der Brandenburger Pampa zu verfahren, statt meinen Sportkurs zu finden, wodurch ich zwar ein sehr nettes verschlafenes Dorf mitsamt Dorfkirche gefunden habe, zum einstündigen Kurs aber eine halbe Stunde zu spät kam. Eigentlich sollte man so einem Blues ja entgegensteuern, aber heute ist mehr ein Tag für hellblau. Hab ich eben Lust drauf. Vielleicht, weil die Schoko schon durch die Verpackung duftet. Mal sehen, was sie so hält.

Es geht um die Plantation Vila Gracinda mit immerhin 67% und damit bisher den meisten Prozent Kakao.



Hübsch, oder? Bisher meine Lieblingsfarbe, die könnte ich mir großflächig an die Wand packen.

Ausgepackt und dran geschnuppert, riecht die Schoko immer noch sehr angenehm, und geschmacklich ist die Schokolade ebenfalls, wie die gestrige, recht intensiv. Ich schmecke recht stark eine Art speckige Note heraus, weil sie, wie alle bisher, ein wenig "fettig" wirkt und durch die Röstnote... fühle ich mich irgendwie an Frühstücksspeck erinnert. Ich kann nicht endgültig sagen, ob das nun gut oder schlecht ist, irgendwas dazwischen, aber die gestrige hat mir eindeutig besser gefallen!
Bisher war ich ja nicht so sehr überzeugt von Michel Cluizel, sie haben Potenzial, aber es fehlt das gewisse Etwas, das die Schokolade aus der Masse heraus stechen lassen könnte.
Aber morgen kommt das Finale mit abschließender Beurteilung der Packung und einer letzten, roten, kleinen Tafel.

Naja, ich werde jetzt versuchen, einen Ersatzkurs zu meinem nicht gefundenen zu buchen.

Donnerstag, 28. Mai 2015

Michel Cluizel Tag 3

Als kleines Gegenprogramm zum GNTM-Finale, das gerade immer noch aufbereitet, inwieweit der verdächtige Koffer harmlos war, kommt hier meine dritte von fünf Schokos.
Es muss ja kein allzu langer Test werden, damit wir uns auch alle schnell wieder auf das Topmodel-Finale konzentrieren können, sofern außer langer Aufbereitung des unerwarteten Abbruchs sonst noch etwas läuft.

Also, heute die gelbe Schokolade der Plantation Mangaro mit 65% Kakao:



Diese Schokolade riecht angenehm fruchtig und erweist sich auch als frisch und angenehm im Geschmack. Sie hat keinen zu weichen Schmelz und ist ganz leicht säuerlich-fruchtig. Damit ist sie mein eindeutiger Favorit bisher!
Allerdings, und hier kommt mein mahnender Zeigefinger, sind die Aromen nicht rein aus der Kakaobohne oder ihrer Verarbeitung gewonnen, sondern es wurde laut Etikett Bourbon Vanille hinzugefügt. Dagegen ist erst einmal nichts zu sagen, nur, dass es recht schade ist, dass andere Schokoladen auch ohne Vanille ein ähnliches oder sogar ein besseres Aroma und Gesamtpaket abgegeben haben als diese. Ansonsten ist sie aber nicht zu beanstanden. Der Geschmack bleibt lange genug auf der Zunge, eine gute, solide für zwischendurch :)
Morgen und übermorgen kommen noch ein blaues und ein rotes Schokolädchen.

Oh, ich sehe gerade, eventuell geht es jetzt los mit Topmodel. Für wen seid ihr? Guckt ihr die Sendung? Ich bin für Anu, nicht, dass ich so eine Sendung schauen würde... ;)

Mittwoch, 27. Mai 2015

Michel Cluizel Tag 2

Jetzt hätte es meine guten Vorsätze beinahe schon erwischt und dazu reichte ein Besuch beim koreanischen Teehaus nach unserem Training. Seeehr empfehlenswert, nicht nur für Teefreunde, auch das Essen kann sich sehen lassen. Man fühlt sich wie in einer anderen Welt, besonders, weil es gerade mal drei kleine Tische in der unteren Ebene gibt.
Aber jetzt zur Schokolade :)

Heute geht es um die "Maralumi" von Michel Cluizel. Sie hat 64% und riecht und schmeckt ein wenig charakteristischer. Ihr Schmelz ist ein wenig härter als die gestrige. "grüne" Schoko, hat leider auch denselben ganz leicht fettigen Film. Trotzdem schmeckt sie mir wesentlich besser als die gestrige und die Aromen bleiben auch länger im Gaumen erhalten. Für mich sind 64% eigentlich ein wenig zu wenig, weswegen sie mir ziemlich süß vorkommt, aber ich denke, für so "wenig" Prozent ist das durchaus in Ordnung. Ein ganz bisschen erscheint sie mir rauchig-rostig, wie die "Bacon-Sorten", die ich bisher probiert habe, aber diese Note hält sich so dezent im Hintergrund, dass sie zum Glück nicht negativ ins Gewicht fällt. Anders als bei den eben genannten, bei denen mich der Bacon-Geschmack wirklich sehr irritiert hat, bildet die rauchige Note hier durchaus eine Bereicherung!

Ich habe jetzt öfter gelesen, dass Schokoladen, beispielsweise auch die von Michel Cluizel, "preisgekrönt" sind, was als Zeichen besonderer Exklusivität gehandhabt wird. Ich denke, ich lese mich da mal rein, was es so für Auszeichnungen für Schokolade gibt, im Moment beschleicht mich das Gefühl, dass es für wirklich jedes Detail an Schokolade eigene Auszeichnungen gibt... und das ist vielleicht nur mäßig sinnvoll. Aber vielleicht irre ich mich da ja!

Dienstag, 26. Mai 2015

Michel Cluizel Testwoche

Hello again! <3

Ich gebe zu, das war eine extrem lange Schreibpause. Nicht, dass ich komplett untätig gewesen wäre, aber meine Bachelor-Arbeit hat mir scheinbar alles andere aus dem Kopf gewischt, ich kann irgendwie nicht an mehreren "Baustellen" gleichzeitig schreiben >.<
Um jetzt wieder in den Fluss zu kommen und damit ich nicht wieder zu lange um den nächsten Eintrag herum druckse, stelle ich euch in den folgenden 5 Tagen wieder ein kleines Set von insgesamt 16 Tafeln Probiergröße vor, eine kleine Testwoche also. Ich habe das Set geschenkt bekommen, allerdings heißt das natürlich nicht, dass ich weniger kritisch urteile. ;) Diesmal nicht wie das letzte Mal von Domori, sondern von Michel Cluizel. Mal sehen, ob die mich genauso überzeugen wie Domori!


16 Tafeln, manche gibt´s doppelt und dreifach...

Das Äußere

Die Packung ist vielversprechend, 16 Täfelchen, fein säuberlich in eigener Schachtel. Zu sehen sind erst einmal 4 Sorten, wer ganz genau hinguckt, entdeckt unter der Überschrift 1ers Crus fünf kleine, auf ihrer Spitze stehende Quadrate, heißt das etwa, es sind 5 Sorten enthalten? Leider lässt die Verpackung den Verbraucher bis zum Öffnen darüber im Unklaren, auch da auf der Rückseite leider keine detaillierte Zutatenliste der einzelnen Sorten Platz findet, sondern lediglich alle Inhaltsstoffe gemeinsam gelistet werden. Eine Aufteilung in die unterschiedlichen Herkunftsplantagen habe ich bei genauerem Hinsehen entdecken können, eindeutig ist aber leider anders.
Tatsächlich finden sich fünf Sorten in der Packung (was sich komisch rechnet bei 16 Täfelchen...) zusammen mit einem kleinen Infoheftchen, das alle Plantagen in vier Sprachen (französisch, englisch, deutsch und spanisch) vorstellt und beschreibt:


Das Heftchen ist zugegeben sehr hübsch gestaltet
Gerade das Heftchen ist wirklich hübsch gelungen, es greift die Farben der einzelnen Schokoplättchen für die Nichtleser überschaubar wieder auf, nur die haben von den einzelnen Erläuterungen ohnehin nicht so viel. Es gibt sogar eine kleine Karte mit einer bildlichen Darstellung der Herkunftsorte.



Die inneren Werte - Los Anconès, Saint-Domingue

Beginnen möchte ich mit einem grünen Täfelchen. 67% Kakao, kein Sojalecithin, aber dem Duft nach zu urteilen recht viel Kakaobutter.

Weder besonders gut noch besonders schlecht.
Die Schokolade schmilzt leicht und zart auf der Zunge, hat einen ganz leicht fettigen "Film", möchte ich sagen. Für 67% ist sie weder zu süß noch zu sauer oder gar bitter, jedoch fehlt mir noch das gewisse Etwas. Sie erinnert mich an die Tafel Michel Cluizel, die ich letzten Sommer getestet habe. Weder besonders gut noch besonders schlecht, nur leider nichts Außergewöhnliches: Eine gute Schoko für zwischendurch, aber jetzt bin ich mal gespannt, was die folgenden Tage noch bringen werden! Ich hoffe sehr, dass mich Michel Cluizel noch positiv überraschen wird.